Saturday, February 07, 2015

Mardi Gras in the City



Es ist Karnevalssaison, da müssen schon mal die Floats zum Beginn des Zugweges gebracht werden. Mit großem Polizeiaufgebot fuhren heute Morgen einige Floats durch den Stadtteil Marigny in Downtown. Die meisten der Paraden an diesem Wochenende starten in Uptown, also am anderen Ende der Stadt. Traditionell finden viele Umzüge im Dunkeln statt. Dann kann man die ganzen blinkenden Devotionalien wie Ringe, Arm- oder Haarreifen beser sehen, die beliebte Throws sind.



Da es viele Züge gibt, ist eine App fürs Smartphone extrem praktisch: Der Parade Tracker. Man kann sich damit darüber informieren, wo der Zug gerade steckt und ob man sich beeilen muss, ihn zu sehen. Die Lokalzeitung bietet auch einen Live-Stream im Internet. Hier werden alle wichtigen Infos mitgeteilt, vor allem darüber, was geworfen wird. Seit Tagen wird über die Throws berichtet und ich möchte nicht wissen, wie viele Tonnen Plastik über die Stadt verteilt werden.



Ganz wichtig sind allerdings die Verhaltensregeln, da auf Zuwiderhandlung hohe Strafen stehen: Es darf nichts in Richtung der Floats zurück geworfen werden, das kostet 250$. Leitern – ein beliebtes Mittel, um auch in den hinteren Reihen noch sehen zu können – müssen mindestens 6 Fuß Abstand zum Bordstein oder zu den Absperrungen haben. Sofas und andere Sitzmöbel werden vom Mittelstreifen unverzüglich entfernt.



Am wichtigsten ist jedoch die Diskussion um die Dixi-Klos. Seit Tagen ist das eins der Hauptthemen, die Medien publizieren Stadtpläne mit eingezeichneten Dixi-Klo-Standorten. Die meisten Kneipen lassen nur Kundschaft pinkeln, man kann aber Pässe für einmal oder gleich für den ganzen Tag erwerben. Über die App Airpnp lassen sich saubere und freie Toiletten in der Nähe finden, auch die Gebühren, die schon Mal 5$ betragen können, werden angezeigt. Diese Diskussion hat einen sehr gravierenden Hintergrund: Wildpinkler bekommen hier kein Ticket, sondern sie kommen in den Knast; und zwar bis Aschermittwoch. Da gibt es hier kein Pardon. Und weil das Louisiana State Prison System angeblich eins der schlimmsten der USA ist, sollte man auf diese Erfahrung lieber verzichten.

No comments: